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Das Leben mit Baby und Smartphone


In der Kinderphysiotherapie gibt es immer wieder Themen die uns Therapeuten beschäftigen, die aber nicht zur eigentlichen Therapie dazu gehören. Im September geht es um das Thema Babys und Smartphone, dazu hat sich Yvonne Fuchs gedanken gemacht.


Ein Thema, mit dem sich werdende oder frisch gewordene Eltern sicher irgendwann beschäftigen werden.
Mich zumindest beschäftigt dieses Thema sehr!


Aufgrund unzähliger Beobachtungen; ob beim Einkaufen, bei Freunden, in der Praxis, im Restaurant oder Unterwegs, möchte ich meine Gedanken hierzu schreiben.


Was macht unsere Mediennutzung mit den Kleinsten? Was sind nachreichende
Auswirkungen? – wir wissen es noch nicht.


Die kommunikative Interaktion hat sich in den letzten Jahren so rasant verändert und
beeinflusst fast jeden Bereich unseres Lebens.
Wie verändert sich in diesem Zusammenhang die Kommunikation unserer Kinder, unsere Kommunikation zu ihnen, ihre Bindungsfähigkeit? Was macht das Miterleben der Smartphone Nutzung der Eltern mit ihnen?
Mittlerweile ist fast jeder im Besitz eines solchen Mediums.

Wir nutzen es in der Arbeit, machen die schönsten Fotos damit, tummeln uns in sozialen Medien und kommunizieren mit unseren Liebsten, tätigen online Geschäfte und lassen uns den Weg in den Urlaub navigieren.
Aber wie navigiert dieses Smartphone unsere Kleinsten? Müssen Babys auf diese
Weise ‚navigiert‘ werden? Ist es für die gesunde, physiologische Entwicklung des Babys hemmend, sinnvoll, oder sogar förderlich?


Hier nur einige Beispiele:


Stillen
die intimste Zeit (übrigens bedeutende Qualitätszeit!) die ein Baby mit seiner Mama
verbringt.
Haben Sie mal ein Baby, das gestillt wird, beobachtet, wie verliebt es die Mama anschaut, befriedigende Geräusche von sich gibt, zufrieden gluckst und ständig Blickkontakt aufnimmt, ja ihn ständig sucht.
Blickkontakt, der essenziell für unsere Bindungsentwicklung ist!
Schon die Kleinsten studieren die Mimik des Gegenübers, spiegeln, stellen Beziehung zu Menschen her, indem sie ihrem Alter entsprechend kommunizieren.
Für das Baby ist diese Zeit des gestillt werdens nicht nur Nahrungsaufnahme – es ist
Eins sein, mit der Mama – es sehnt sich nach inniger Aufmerksamkeit, fühlt sich geliebt und angenommen – auch hier findet schon ab dem ersten Lebenstag Kommunikation statt.
Zu oft wird gerade diese so kostbare Zeit genutzt, um ins Smartphone zu schauen und dadurch die natürliche Verbindung (im englischen ‚Bonding‘) gestört.

Was empfinden Sie, wenn sie mit ihrem Mann / ihrer Frau, ihrer besten Freundin essen gehen und ihr Gegenüber ständig ins Smartphone schaut? Fühlen sie sich respektvoll behandelt, fühlen sie sich wichtig? Teilt ihr Gegenüber seine volle
Aufmerksamkeit?




Säuglinge beginnen zu resignieren, wenn der Blick ständig auf das Smartphone
gerichtet ist
– die Mimik, Gestik der Mama fehlt. Der Blickkontakt wird nicht erwidert.
Die ersehnte Aufmerksamkeit / Antwort bleibt aus.
In diesem Zusammenhang wird oft das ‚
Still-face-Experiment‘ ( Edward Tronick) erwähnt. Bei diesem Experiment soll die Mutter zunächst einen zärtlichen Blick einnehmen und dann plötzlich zwei Minuten lang versteinert schauen. Das Baby
gerät in Stress, reagiert panisch, mit emotionalem und körperlichem Rückzug und beginnt schlussendlich zu weinen.


Föhngeräusche aus dem Handy
Braucht das Baby eine ‚Föngeräusch-Simulation‘ die es beschallt, um es zu beruhigen?
Intuitiv sind wir in der Lage, das Rauschen unserer größten Arterie im Körper – der Aorta durch eigene sch-Laute nachzuahmen. Dieses Geräusch ist dem Fötus /Embryo 9 Monate lang im Mutterleib vertraut. Nach der Geburt beruhigen diese sch-Laute das Baby auf natürliche und ihm bekannte Weise.


Blickkontakt im Kinderwagen
Und auch unsere Kleinkinder, die im Kinderwagen sitzen, sehnen sich nach dem Blick ihrer Mutter und suchen verzweifelt nach ihrem Gesicht, um ihre
Aufmerksamkeit zu bekommen.
Rückwärtsgerichtete Kinderwagenmodelle sind eine gute Idee der Hersteller, um den Blick des Kindes auf die Mama / den Papa zu richten.
Um kommunizieren zu können, verbal und durch Mimik.
Stattdessen sehen die Babys das Gesicht der Eltern nicht, da es sich hinter einem Smartphone verbirgt.

Immer und immer wieder beobachte ich solche Szenen – beispielsweise an der roten Ampel. Anstatt dem Kind zu erklären, warum wir hier warten, schaut die Mama in ihr Handy.


Kommunikation im Restaurant
Familien, die sich im Restaurant nichts mehr zu erzählen haben und lieber mit allen möglichen Menschen kommunizieren – nur nicht mit denen, die anwesend sind.
Schnell wird dem quengelnden Kind das Smartphone vorgelegt, um die Wartezeit auf das bestellte Essen zu verkürzen.
Wie schön ist es, dem Kind seinen eigenen kleinen Rucksack zu packen - mit Malsachen, kleinen Spielen und Büchern – um gemeinsam die Zeit zu verkürzen.


Mittlerweile gibt es für dieses Phänomen ein neues Wort Phubbing. Das Wort setzt sich aus den beiden Begriffen "phone" und "snubbing" zusammen. Snubbing bedeutet soviel wie "vor den Kopf stossen"


Fragen wir uns alle: wie hoch ist unsere Bildschirmzeit und wieviel Qualitätszeit
wollen wir mit unseren Kindern verbringen? Eine so kostbare Zeit, die viel zu schnell
vorüber geht – und da spreche ich als dreifache Mama, aus eigener Erfahrung! Was geben wir unseren Kindern mit, auf ihrem Lebensweg?
Wir alle sind unseren Kindern Vorbilder. Sie kopieren uns, spiegeln und nehmen wahr – schon die Allerkleinsten.


Yvonne Fuchs
(erfahrene Kinderphysiotherapeutin seit 1996)



„Born to be wild: Wie die Evolution unsere Kinder prägt.“

Buchtipps für den Urlaub

Liebe besuchende der Physiotherapie Praxis Sandra Steinhauer, der August naht und die Urlaubszeit beginnt.

Wir haben für diese Zeit ein paar interessante Buchtipps zusammen gestellt.

  • Lasst mir Zeit- Emmi Pikler
  • Klein anfangen, groß rauskommen- Mathias Mester, Holger Schmidt
  • Mein kompetentes Baby- Nora Imlau
  • Kinder verstehen- Herbert Renz-Polster
  • Das glücklichste Kleinkind der Welt- Dr.Harvey Karp
  • Wie Kinder heute wachsen- Herbert Renz-Polster
  • Unter dem Herzen- Ildiko von Kürthy

Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer und freuen uns auf ein Wiedersehen in der Praxis.


In den Sommerferien ist die Praxis nicht täglich geöffnet. Die Termine finden wie vereinbart auf dem Terminzettel statt.
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Besuch der Windelrocker aus Murrhardt

Beim Besuch der Krabbelgruppe "die Windelrocker" sammeln Babys auf spielerische Weise erste Erfahrungen in der Physiotherapie. Die Mütter erhalten hilfreiche Tipps im Umgang mit ihren Babys.

Eindrücke aus unserer Praxis in Oppenweiler

Oppenweiler

Physiotherapie Sandra Steinhauer

 Schlossstr. 11

 71570 Oppenweiler


 Telefon: 07191/940140

 Telefax: 07191/904141

 Mobil: 0160/8726684

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